Denkmal an die deutschen Interbrigadisten
des Spanischen Bürgerkriegs im Volkspark Friedrichshain

Denkmalrechtliche Ablehnung

 

Das hier geschilderte Vorhaben der künstlerischen Kommentierung des Spanienkämpferdenkmals wurde den Berliner Denkmalbehörden zwecks Erteilung einer denkmalrechtlichen Genehmigung vorgelegt. Die zunächst positiv votierende Untere Denkmalbehörde des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg folgte  dem Votum des Landesdenkmalamtes, mit dem sie einvernehmlich zu entscheiden hat, und versandte im August 2016 den Ablehnungsbescheid (siehe unten).

 

Dem Konzept von Benno Hinkes wird eine erhebliche Beeinträchtigung der Eigenart und des Erscheinungsbildes des Denkmalensembles unterstellt. Die geplante künstlerische Kommentierung sei ein Fremdkörper, der die Aussage und den Maßstab sprengt, den das Denkmal vorgibt.

 

Die Gedenkstätte für die deutschen Interbrigadisten des Spanischen Bürgerkriegs im Volkspark Friedrichshain bleibt damit weiter für viele Besucher und Passanten unerklärt und unverständlich.

 

Die von der Berliner Senatskanzlei/Kulturelle Angelegenheiten/Kunst im Stadtraum gewährte großzügige finanzielle Unterstützung für die Durchführung des künstlerischen Wettbewerbs und die Realisierung des Vorhabens führte nicht zum gewünschten Ziel.

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Landesdenkmalrat

 

Am 30. September 2016 wurde das Vorhaben auf Vorschlag der Obersten Denkmalschutzbehörde im Landesdenkmalrat, einem Beratungsgremium des für Denkmalschutz zuständigen Senatsmitglieds, vorgestellt und diskutiert. Dabei kam Frau Prof. Dolff-Bohnekämper, vom Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin - Fachgebiet Denkmalpflege, zu dem Schluss, dass das Land Berlin das Denkmal unangetastet und unkommentiert lassen sollte.

Der Landesdenkmalrat gab folgende Empfehlung:

 

Dem Landesdenkmalrat wird die Absicht einer Kommentierung des Spanienkämpfer-Denkmals imVolkspark Friedrichshain, geschaffen 1966-68 von Fritz Cremer (mit Relieftafel von Siegfried Krepp) vorgestellt. Die inhaltlichen Hintergründe sollen neu vermittelt werden. Im Rahmen eines Wettbewerbs hat sich der Entwurf von Benno Hinkes durchgesetzt, der eine Parkbank vorsieht, auf der die Besuchenden über einen Peitschenmast ein Hörstück präsentiert bekommen.

Der Landesdenkmalrat nimmt Kenntnis vom Vorhaben. Den vorgelegten Entwurf erachtet er in seiner neuartigen Form der Vermittlung als interessant, in seiner musealisierenden Haltung aber als wenig zufriedenstellend. Er stellt fest, dass die Problematik einer dem Zeitgeist entsprechenden Kommentierung und Vermittlung von Denkmälern immer wieder auftritt und auftreten wird. Deshalb regt er an, diese generelle Thematik (...) des Friedrichshains in einem breiteren Rahmen, beispielsweise einem Kolloquium, zu diskutieren.

 

Quelle: Protokoll der Sitzung des Landesdenkmalrats vom 30.09.2016, abgerufen am 24.05.2017.